Vom 01. bis 31. Oktober wurden in Deutschland 24 HPAI-Ausbrüche beim Hausgeflügel gemeldet.
Alle Ausbrüche waren vom Subtyp H5N1. Die Ausbrüche beschränkten sich auf Haltungen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern. Betroffen waren Hühner- (12), Puten- (5), Enten- (5) und Gänsebetriebe (2).Insgesamt wurden seit dem 01. Oktober 2022 neunzehn HPAI H5N1 Fälle bei Wildvögeln bestätigt. Es handelt sich um tot und krank aufgefundene Möwen, Gänse, Enten, Schwäne, Eulen, Reiher, Tölpel und Regenpfeifer. (Quelle: FLI)
In seiner aktuellen Risikoeinschätzung stuft das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) das Risiko einer Ausbreitung von Geflügelpestviren des Subtyps H5 bei Wildvögeln sowie einer Übertragung auf Geflügel und gehaltene Vögel für ganz Deutschland als hoch ein. Im Juli war das Risiko nur für die besonders stark betroffenen Küstenregionen als hoch eingeschätzt worden.
In Europa nahm die Zahl der Ausbrüche bei Geflügel und gehaltenen Vögeln in den vergangenen Monaten stetig zu. Davon betroffen ist auch Deutschland. Es ist derzeit von einem hohen Eintragsrisiko durch Verschleppung des Virus zwischen Haltungen (Sekundärausbrüche) innerhalb Deutschlands und Europas auszugehen.
Es gibt kaum Möglichkeiten, auf den Verlauf und die Ausbreitung von Infektionen hochpathogenen aviären Influenzaviren (HPAIV, Geflügelpestviren) in Wildvogelpopulationen Einfluss zu nehmen. Oberste Priorität hat weiterhin der Schutz des Geflügels und gehaltener Vögel vor einem Eintrag und der möglichen weiteren Verbreitung von HPAIV-Infektionen. Derzeit dominiert das Geflügelpestvirus H5N1 nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Erstmalig schaffte das Virus es über Nordamerika bis nach Kolumbien, eine weitere Ausbreitung in Südamerika ist nicht auszuschließen.